Ich habe mich ganz bewusst für diese Überschrift entschieden. Warum? Es fing damit an, dass Yvonne Rose zur Blogtour über eBooks aufgerufen hat. Nachdem ich mich informiert hatte um was es da genau gehen soll, stand für mich fest „Da muss ich mit dabei sein!“
Ich habe mich für folgendes Thema entschieden
eBook-Piraterie
Das Thema beschäftigt mich auch schon eine ganze Weile. Schon allein weil ich seit einiger Zeit Autoren/Autorinnen zu meinem Freundeskreis zählen darf, die auch oder vornehmlich eBooks veröffentlichen.
- Was treibt Menschen dazu an, eBooks total kostenlos anzubieten?
- Und was für Menschen sind das, die sich mit Vorliebe eBooks für lau aus dem Internet ziehen?
Bei all meinen Überlegungen bin ich nicht wirklich zu einem Ergebnis gekommen. Außer einem – Es sind definitiv alles Straftäter! Nicht nur vor´m Gesetz. Nein, es sind meist auch üble Vertrauensbrecher.
Viele haben Kontakt zu den Autoren/Autorinnen. Stehen stellenweise bei denen mit in den Freundeslisten (FB). Und dann nutzen sie das derart aus?! Ich kann´s einfach nicht nachvollziehen.
Ich kann mich noch an eine Begebenheit erinnern:
Ich recherchierte für einen Post nach einem bestimmten Buch im Internet – naja, eher nach einem ordentlichen Bild davon.
Auf einmal wurde ich stutzig. Ich fand einen Link zu dem Buch. Aber irgendwie fand ich die URL merkwürdig. Sollte das eine ganz normale Adresse sein? Ich klickte rein. Und auf einmal sah ich es selber – eine Piraterieseite.
Natürlich forstete ich da gleich mal durch. Ich war neugierig was dort noch so alles angeboten wird. Es waren alles Bücher. Bücher von Autoren die wochen-, monate- oder gar jahrelang an ihren Geschichten gesessen haben. Die all ihr Herzblut reingesteckt haben um ihre Leser in den Geschichten zu fesseln und zu begeistern.
Ich habe die entsprechenden Links – natürlich mußte ich mich bis zum Download arg durchklicken – sofort an die Autorin geschickt und diese dann weiter an den Verlag. Leider weiß ich nicht ob dabei was rumgekommen ist.
Ich versteh einfach nicht, warum nicht jeder sich die eBooks einfach kaufen kann. Ich meine bei einem durchschnittlichen Preis von 0,99-4,99€ wäre das doch echt kein Beinbruch. Oder sollte sowas manchen zu teuer sein? Für einen Kaffee-to-Go bezahle ich auch 99ct und der ist, wenn er leer ist, futsch. Ein eBook für 99ct kann ich immer wieder lesen. Das ist nicht einfach futsch, nur weil ich es ausgelesen habe.
Ich habe zu dem Thema auch mal ein paar Autorinnen um ihre Meinung zu dem Thema gebeten:
Isabell Schmitt-Egner
Ja, wie eigentlich jeder Ebookautor habe ich damit Erfahrungen gemacht. Meine Bücher sind auf den Portalen unterwegs.
Das ist nichts Besonderes. Dort findet sich jeder Autor, der auch mal gelesen wurde. Die verrückteste Nummer war, dass eine Leserin verzweifelt den zweiten Band von meiner Serie „Sam aus dem Meer“ suchte. Sie inserierte auf mehreren Piratenseiten, ob nicht jemand das bitte hochladen könne. Das Ebook kostet 2,99€. Dazu fällt mir nichts mehr ein.
Ich habe mich bei Counterfights angemeldet. Die suchen das Netz nach den Büchern ab, können die Bücher aber leider nicht von jeder Seite nehmen.
Man konnte beobachten, dass die illegalen Downloadlinks mit der Einführung Kindle Unlimited, der Ebookflat von amazon, deutlich sanken. Statt ungefähr 180 Links zu meinen Büchern wurden im Folgemonat viermal weniger Links gesetzt.
Diese niedrige Zahl hat sich gehalten. Das kann mit KU zu tun haben, muss aber nicht.
Jedenfalls entfernt Counterfights alle Links, die möglich sind. Einmal haben sie auch jemanden erwischt, der mein Buch auf CD über Ebay Kleinanzeigen vertrieb.
Die Piraten scannen auch Printbücher ein, es bringt also nichts, keine Ebooks zu haben. Ich halte nichts von der These, dass das auch Werbung ist, bei den Piraten zu sein.
Ich kann nur an die Leser appellieren:Haltet euch fern von solchen Seiten. Manche sind virenverseucht und wenn man euch erwischt, kann es teuer werden.
Ein erster Schlag ist gelungen, denn es gab zwei Razzien und es wurden über 100 Wohnungen durchsucht und PCs beschlagnahmt. Sich da in Sicherheit zu wiegen, ist purer Leichtsinn. Auch wenn viele es nicht einsehen, es IST eine Straftat. Wer sagt, dass er Bücher liebt, der hat auf Piratenseiten nichts verloren.
Wenn euch jemand ein Ebook, das er nicht selbst geschrieben hat, auf CD, USB Stick oder per Mail anbietet, handelt es sich zu 100% um eine illegale Kopie. Indem ihr das Buch weiterverschickt, produziert ihr immer mehr Kopien.
Isabell hat dazu passend auch eine tolle Grafik entworfen:

Schwieriges Thema. Ärgerlich, natürlich, aber ich denke, dass sich das nicht vermeiden lässt. Deswegen hab ich’s aufgegeben, mich darüber aufzuregen.
Ich habe den Eindruck, vielen geht es nur noch darum, möglichst viele Bücher möglichst preiswert zu bekommen. Dagegen kann ich nichts tun.
Aber ich habe inzwischen eine kleine „Fanbase“, die meine Bücher gerne lesen und Spaß daran haben – solange es solche Menschen gibt, lasse ich mir den Spaß am Schreiben nicht nehmen.
Ich finde es schrecklich, wie unaufgeklärt viele Leser sind. Wenn jemand Musik klaut, präsentiert er das nicht so stolz in der Öffentlichkeit, wie ich es bei einigen Gruppen mit geklauten Büchern erlebt habe.
Das zeigt, dass viele nicht erkennen, dass sie eine Straftat begehen.
Ich bin bisher damit verschont geblieben bzw. habe ich meine Bücher noch auf keiner Seite gefunden. Kann natürlich sein, dass ich bisher einfach nur zu blind war, weil ich nicht immer Zeit habe nachzusehen.
Ich finde es aber eine Unverschämtheit, wenn die Leute der Meinung sind mit unseren Büchern so umgehen zu müssen.
Es steckt so viel Arbeit in einem Buch, der Geschichte, den Figuren und einfach allem und ein Ebook ist nun wirklich nicht teuer.
Gerade bei uns SelfPublishern – die oft bei einem zu hohen Preis Angst haben müssen, dass es nicht gekauft wird – machen diese Leute so großen Schaden, das können die sich gar nicht vorstellen.
Ich kann aber auch die Autoren nicht verstehen, die das ganze als Werbung ansehen. Denn das ist es nicht. Wieso sollten die Leute es kaufen, wenn sie es dort kostenlos bekommen?
2 Sätze: eBook-Klau ist eines der größten aktuellen Probleme des Buchmarktes, weil es Verlagen wie Autoren die Existenzgrundlage entzieht, wenn für ihre Produkte nicht bezahlt wird und damit werden qualitativ hochwertige Bücher nicht mehr zu produzieren sein.
Es ist dabei ein Irrtum, anzunehmen, die Betreiber dieser Seiten seien die Verbrecher, denn wie groß der verursachte Schaden ist, hängt allein (!) davon ab, wieviele nicht redliche Leser bereit sind, von diesem Angebot Gebrauch zu machen.
Sandra Florean hat sich auf ihrem Blog auch mal zu dem Thema ausgelassen.
Ich darf zitieren (wer genauer lesen möchte, einfach auf den Namen klicken):
Es ist traurig, dass man immer wieder daran erinnern muss, wie viel Arbeit auch in einem E-Book steckt. Und es tut weh, dass dieses moderne neue Medium so wenig wertgeschätzt wird. Jede Geschichte ist auch ein Stück von mir – auch wenn sie in elektronische Form gefasst ist.
Mal zum Verständnis: wenn ich als Autorin ein E-Book verlose, muss ich das beim Verlag vorher kaufen. Ja, auch wir Autoren bekommen die E-Books nicht geschenkt. Somit habe ich als Schöpferin der Geschichte auch noch dafür bezahlt, dass Dutzende es illegal kostenlos downloaden können. Da stimmt doch was nicht!
Was ist er euch wert, der Zauber, der zwischen den Zeilen steht? Eure Tränen, euer Lachen, all das, was ihr empfindet, wenn ihr eine Geschichte lest, was ist es euch wert?
Etwas zu stehlen, das unbezahlbar ist, kann falscher nicht sein. Und sei es auch nur eine Kopie. Denn wenn euch all das keinen Cent mehr Wert ist, wird es bald keinen Zauber mehr zwischen den Zeilen geben.
Ebook Diebstahl ist ein Phänomen, dass genauso wie Raubkopien von Musik und Computerspielen entstand, weil es eben geht. Die Hemmschwelle der Diebe und Hehler ist gering, die Gedanken an die Autoren oder Verlage eigentlich nicht vorhanden. Und so wie die Musikbranche und auch die Computerspielbranche neue Wege gefunden hat, trotzdem zu ihrem gerechten Lohn zu kommen, wird auch die Buchbranche da umdenken müssen.
Solange die Downloader illegaler eBooks der Überzeugung sind, dass digitale Inhalte wertlos sind, da man sie nicht „anfassen“ kann, wird sich nichts ändern. Das Stehlen einer CD oder eines Hardcovers erfordert weit mehr kriminelle Energie und die Konsequenzen sind hier offensichtlicher als beim bequemen Herunterladen mit wenigen Klicks.
Zudem sind viele eBook-Diebe der Meinung, dass digitale Inhalte frei verfügbares Allgemeingut sein sollten und kreative Arbeit nicht mit ihrem eigenen Geld bezahlt werden darf.
Dass meine eBooks auf diesen Piratenseiten aufgetaucht sind, war ja schon ein Schlag ins Gesicht. Der zweite Band war dort nämlich innerhalb weniger Stunden nach der Veröffentlichung. Aber als ich dann Ende Dezember angeschrieben wurde, dass eine Facebook-Gruppe aufgeflogen sei, in der sich viele Adminas von Büchergruppen tummelten, die munter eBooks hin- und herschoben, war das ein Schlag in die Magengrube.
Diese eBooks wurden den Adminas im Vertrauen zugesendet. Sie sollten damit Verlosungen und Rezensionen bestücken. Stattdessen luden sie sie in Dropboxen und schickten sich gegenseitig die Urls, um die Bücher kostenlos zu lesen oder sogar weiter zu verteilen.
Mein erster Gedanke war damals, ob wohl Personen aus meinem Freundeskreis dort Mitglied sind und wie sich herausstellte, war dem leider so. Sogar jemand aus meinem Vertrautenkreis, wurde mir benannt. Ich habe also nicht nur einen finanziellen Schaden in unbekannter Höhe, sondern einen persönlichen Tiefschlag durch diese Affäre zu spüren bekommen.
Mein Vertrauen war, nein, ist bis ins Grundmark erschüttert und auch, wenn es nicht den Anschein macht, so habe ich auch heute noch damit zu kämpfen. Für die bereits veröffentlichten Bände ist der Zug abgefahren. Aber für meine weiteren Bücher werde ich mir Sicherheitsvorkehrungen überlegen, oder sie gar nicht erst frei zur Verfügung zu stellen. Denn, wer für etwas bezahlen musste, wird es bestimmt nicht so einfach kostenlos weitergeben.
Es ist wirklich echt traurig, wenn ich so die Gedanken/Meinungen der Autorinnen lese und mehr als verständlich. Am meisten war ich geschockt was auf Facebook abging. (Das habe ich anfangs vergessen zu erwähnen.)
Auch ich bekomme von den Autoren/innen eBooks im Vertrauen zugeschickt. Aber ich würde niemals auf die Idee kommen, das Vertrauen zu missbrauchen und eBooks einfach so weiter zu verschicken.
Mein größte Angst – aus meiner Sicht – ist allerdings, dass auch wir ehrlichen BloggerInnen/LeserInnen darunter leiden könnten, weil das Vertrauen futsch ist. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Mein Tipp an alle Autoren auch wenn es ein Mehraufwand ist:
Macht immer eine Signierung in die eBooks!!!
Denn wenn euch all das keinen Cent mehr Wert ist,
wird es bald keinen Zauber mehr zwischen den Zeilen geben.
Den Satz von Jennifer möchte ich gern als Abschluss nehmen. Denn genau so sieht es aus. Durch die eBook-Piraterie verlieren einige einfach den Spaß am Schreiben.
Und ganz ehrlich? Wie sollen wir ehrlichen Leser dann überleben – so ganz ohne Zauber????
Hier nochmal die anderen, wundervollen Beiträge unserer Tour:
Yvonne Rose von Bücherfunke – Vorteile von eBooks
Jana Boysen von Luna´s Leseecke – Verlage
Lena Byl von Büchernest – Kobo und Sony E-Reader
Sarah PetrovaFire von Books on Petrova Fire – Der Weg zum eigenen eBook
Kata von Buchkata-b-log – Tolino vs. Kindle
Marysol Fuega von Marys Bücherwelten – Chancen, Perspektiven und Wünsche
Juna Fischer von Politruf – Der Preis des eBooks
Hier bei mir 😉
Und morgen geht es – am letzten Tag unserer Blogtour – zu Henrike von watched stuff – Selfpublishing
Und nun mal zu dem Gewinn. 😀
Zu gewinnen gibt es ein eBook von Kerstin Steiner – vielen Dank nochmal für deine Unterstützung!
Hierfür müsst ihr mir nur folgende Frage beantworten:
Was könnte man eurer Meinung nach gegen die eBook-Piraterie unternehmen?
Was sagt ihr zu all dem?
Die Regeln
Wie jedes Gewinnspiel hat auch dieses Regeln die einzuhalten sind:
♥︎ Seit über 18 Jahre alt oder habt die Erlaubnis eurer Eltern.
♥︎ Nach Ablauf des Gewinnspiels können wir euch im Falle des Gewinns eine Email senden. Hierfür müsstet ihr mir eure E-Mail hinterlassen. (Diese wird nach dem Versand des Gewinns wieder gelöscht.)
♥︎ Der/Die Gewinner/in erklärt sich damit einverstanden, namentlich genannt zu werden.
♥︎ Der/Die Gewinner/in hat eine Woche Zeit, sich bei mir zu melden, anderenfalls wird neu verlost.
♥︎ Wir übernehmen keine Haftung und es gibt keinen Ersatz falls das Paket verloren geht.
♥︎ Der Gewinn wird nicht bar ausgezahlt.
♥︎ Das Gewinnspiel endet am 18.05.2015 um 24:00Uhr. Die “Offenbarung” wird es auch zeitnah geben.
♥︎ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.