
Er ist ein sehr netter Autor. Bei ihm geht es nicht nur um Bücher. Auch wenn ich mal ´ne Frage zu Programmierproblemen hatte, hatte er immer Zeit für mich. Naja, und andersherum. *lach
Außerdem durfte ich für ihn Mira Magica lesen und rezensieren. Damit hat er mir eine große Freude bereitet. Immerhin ist das Buch mehr als lesenswert! Ich denke sein anderes Buch „Die Frauenkammer“ werde ich auch rezensieren wenn ich darf. Ich mag seinen Schreibstil.

Ich weiß, daß du als Softwareentwickler im Web-Bereich und als Serveradministrator arbeitest. Das ist ja schon ein ganz schöner Haufen Arbeit.
Wie schaffst du es da, auch noch ein Buch zu schreiben?
Dafür bleibt mir eigentlich nur in der Freizeit die Möglichkeit, das heißt also abends auf dem Sofa und am Wochenende. Natürlich ist auch nicht jeden Tag die Zeit zum Schreiben da, so dass ich lange nicht so oft und viel schreiben kann, wie ich gerne würde.

Den Anfang der Geschichte hatte ich ehrlich gesagt plötzlich im Kopf, während ich eigentlich an einer ganz anderen geschrieben habe. Ich mag selber gerne magische Geschichten und mit der Zeit haben sich die Ideen zu Mira verselbstständigt, bis ich so viel Lust darauf hatte, sie aufzuschreiben, dass ich die Arbeit am anderen Buch unterbrochen habe.
Wie lange hast du für Mira Magica gebraucht?
Das reine Schreiben hat etwa 7 bis 8 Monate gedauert. Hauptsächlich deshalb, weil ich wie schon gesagt wenig Zeit für mein Hobby habe. Nachdem die Geschichte fertig war, dauerte es aber noch einmal gute sechs Wochen, bis dann auch Lektorat, Überarbeitungen und Cover fertig waren.
Arbeitest du eventuell an einer Fortsetzung zu Mira Magica? Also ich hätte ja nix dagegen. Oder hast du ein anderes Buch in Planung?
Tja 😉 Ich hätte schon Lust darauf, eine weitere Geschichte mit Mira zu schreiben. Ein paar Ideen dazu schwirren auch schon in meinem Kopf herum. (Na Gott sei Dank!) Ein bisschen kommt es aber auch darauf an, wie „Böse und Gut“ insgesamt von den Lesern aufgenommen wird. (Also ich denke, daß das auch wieder super ankommt. *grins*)
Im Moment schreibe ich gerade an etwas ganz Anderem, das sich ein Stück weit ins Paranormale bewegt. Ich würde es als einen Mystery-Thriller bezeichnen. Dazu ist im Moment noch eine Überarbeitung meines ersten Buchs „Die Frauenkammer“ an der Reihe, da es voraussichtlich im März neu veröffentlicht wird.
Wenn ja, kannst du uns schon was dazu verraten?
Nicht so richtig viel, außer dass es hauptsächlich um einen jungen Mann geht, der schon viel durchgemacht hat und dem sehr seltsame Dinge passieren. Zum ersten Mal springe ich dabei auch zwischen zwei ganz unterschiedlichen Zeitebenen, die etwa 5 Jahre auseinanderliegen.
Ich kann euch aber gerne einmal in die ersten (noch unlektorierten) Abschnitte [expand title=“reinlesen lassen.“]
Freitag, 15. März, 3:20 Uhr
Eine junge Frau verabschiedete sich von ihren Freunden und verließ lachend die Bar. Es war dunkel, nur der Mond und die vereinzelten Straßenlaternen beleuchteten ihren Weg. Sie trug einen langen, hellgrauen Mantel, die dunkelblonden Haare hatte sie zu einem Zopf geflochten. Das monotone Klackern ihrer hochhackigen Schuhe auf dem Bürgersteig hallte durch die Straße, gepaart mit dem vereinzelten Platschen, wenn sie in eine der zahlreichen Pfützen trat, die vom Regen übriggeblieben waren.
An einer Bushaltestelle blieb die junge Frau stehen und zündete sich eine Zigarette an. Der Name der Haltestelle war in der spärlichen Beleuchtung einer flackernden Laterne nicht zu erkennen. Im Hintergrund huschte ein Schatten über den Bürgersteig. Die Frau bemerkte ihn nicht. Fröstelnd rieb sie sich die Hände, nahm einen tiefen Zug und ließ den Zigarettenqualm langsam durch die Nase ausströmen. Wieder huschte ein Schatten vorbei. Diesmal schien die Frau ihn bemerkt zu haben. Ängstlich sah sie sich nach allen Seiten um, doch in der Nähe war keine Menschenseele zu entdecken. Nervös warf sie einen Blick auf die Uhr. Der Bus musste jede Minute kommen.
Aus dem Dunkel eines wenige Meter entfernten Hauseingangs löste sich ein Schatten und kam langsam und geräuschlos näher. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihn von der wartenden Frau.
Felix setzte sich mit einem kurzen Schrei im Bett auf. Was für ein Albtraum. In der letzten Zeit quälten ihn in der Nacht immer häufiger düstere Träume. Nach dem Aufwachen konnte er sich wie üblich nur noch schemenhaft an die Handlung erinnern, doch das beklemmende Gefühl, das der Traum verursacht hatte, wich nur langsam. Schweißgebadet setzte er sich auf die Bettkante, schaltete das Licht auf dem Nachttisch ein, zog seine Pantoffeln über und ging ins Wohnzimmer. Ein wenig Fernsehen würde ihn sicher von den Gedanken an seinen Traum abbringen.
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Wie bist du eigentlich zum Schreiben gekommen?
Das ganze Projekt “Roman” begann eigentlich aus einer Laune heraus. Ich hatte gar nicht vor, ein Buch zu schreiben. Anfang des Jahres schrieb meine Lebensgefährtin eine Kurzgeschichte über Hashi Mo., das Hashimoto-Monster. Als ich bei der Entstehung dabei war und meine Anregungen eingebracht habe, packte mich der Reiz, selbst etwas zu schreiben. So habe ich mich samt Laptop aufs Sofa zurückgezogen, wo die nachfolgenden Zeilen entstanden. Diese fanden kurz darauf per E-Mail den Weg zu meiner Lebensgefährtin im Nebenzimmer, um von ihr ein erstes Feedback zu erhalten. Mehr aus Spaß als im Ernst sagte ich damals “Ich schreibe jetzt einen Krimi”.
Nebenbei sei noch erwähnt, dass wir in der Regel nicht via E-Mail kommunizieren. 😉
-> Mehr steht hier: Entstehung „Die Frauenkammer„

Am liebsten schreibe ich mit meinem Netbook, ganz gemütlich auf dem Sofa. Dort werden auch die meisten Seiten der Geschichten zu Papier, Verzeihung, Festplatte gebracht. Allerdings schreibe ich auch mal am Arbeitsplatz im (Heim-)Büro oder im Sommer auf dem Balkon. Ideen kommen mir eigentlich überall, sie nehmen keine Rücksicht darauf, wo ich gerade bin 😉 Etwas störend ist es allerdings, wenn ich unbedingt einschlafen möchte (oder muss) und mich die im Kopf umherschwirrenden Gedanken zur aktuellen oder einer neuen Geschichte davon abhalten.
Hat sich dein Leben nach der ersten Veröffentlichung irgendwie verändert?
Auf jeden Fall. Was ich nicht missen möchte, ist die Erfahrung, ein eigenes Taschenbuch in der Hand zu halten. Allerdings habe ich auch erfahren, wie viel Aufwand es ist, das eigene Buch und sich als Autor zu vermarkten, bekannter zu machen. Das habe ich unterschätzt, als die Veröffentlichung konkreter wurde. Ich habe aber auch nie erwartet, dass ich einen Bestseller schreibe oder meinen Lebensunterhalt vom Verkauf meiner Bücher bestreiten könnte. Dafür habe ich, wie wohl die meisten Autoren, ja einen Hauptberuf.
Gibt es ein besonders schönes, skurriles oder lustiges Erlebnis das du als Autor erlebt hast?
Ich habe mich manchmal sehr über die Reaktionen meiner Partnerin amüsiert, wenn ich ihr ein paar Seiten von Die Frauenkammer zum Testlesen gegeben hatte. Die beste Reaktion war eine erschütterte Frage: „Sollte ich heute Nacht vielleicht lieber woanders schlafen?“
Wie wichtig sind dir eigentlich Rezensionen? Und was sind für dich wirklich gute Rezensionen?
Rezensionen sind mir wichtig. Nicht nur, weil sie andere Leser auf das Buch aufmerksam / neugierig machen können, sondern auch, weil sie mir als Autor Rückmeldung geben, wie die Geschichten ankommen.
Eine gute Rezension macht nicht immer die Bewertung aus. Niemand hat gerne Rezensionen, die nur 1 oder 2 Sterne vergeben, aber eine 3-Sterne Rezension kann hilfreicher sein als eine mit 5 Sternen, wenn sie konstruktive Kritik übt. Allgemein ist mir wichtig, dass die Rezensionen die ehrliche Meinung des Lesers schildern und neben dem Gesamteindruck möglichst auch einzelne Bereiche der Geschichte bewerten, also den Schreibstil, die Charaktere etc.
Ein toller Beitrag auf der Seite von Jannes C. Cramer zum Thema Buchblogger und Autoren
Welche(s) Genre bedienst du eigentlich?
Mein erstes Buch war ein Krimi oder ein Thriller, das sieht jeder Leser anders. Mira Magica ist ein Urban-Fantasy-Roman. Ich denke, dass diese beiden Bereiche auch die sind, die ich beibehalten werde. Ganz festlegen möchte ich mich da allerdings nicht, denn ich will einfach schreiben, was mir Spaß macht. Wenn das irgendwann eine Idee zu einem völlig anderen Thema ist, warum nicht?
Du hast mir erzählt, daß du Selfpublisher bist. Warum gehst du nicht über einen Verlag?
Ich sträube mich nicht generell dagegen, bei einem Verlag zu veröffentlichen. Obwohl ich auch Die Frauenkammer zuerst im Self-Publishing herausgebracht habe, ist inzwischen ein Verlag (Amazon Publishing) darauf aufmerksam geworden und wird es voraussichtlich im März neu herausbringen. Auch bei Mira Magica habe ich das Manuskript an ein paar Agenturen geschickt, da mich interessiert hat, wie der Ablauf ist.
Self-Publishing ist viel Arbeit, da das Marketing völlig in der Hand des Autors liegt und es an einigen Stellen immer noch ein paar Vorurteile gegen Self-Publishing gibt. Es hat allerdings auch ein paar Vorteile, die ich gerne nutze. Die Entscheidung über den Buchtitel und das Cover zum Beispiel, oder die Preisgestaltung für E-Book und Taschenbuch.
Was wünschst du dir noch für die Zukunft?
Auf mein Schreiben bezogen, denke ich das, was wohl jeder Autor sich wünscht: viele, viele Leser.
Möchtest du noch direkt etwas meinen lesern sagen?
Liebe Leser von Bella’s Life. Ich hoffe, dass ich euch mit meinen Antworten meine Arbeit bzw mein Hobby als Autor etwas näherbringen konnte. Natürlich würde ich mich freuen, wenn ich euch ein wenig neugierig gemacht habe und ihr vielleicht sogar Interesse gefunden habt, meine Geschichten zu lesen. Ich wünsche euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit.
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Das Interview hat mir sehr viel Spaß gemacht. Stellenweise mußte ich schmunzeln oder auch gar lachen. Tja, Jannes´ Schreib- und Erzählstil halt.
Ich wünsche dir – lieber Jannes – noch weiterhin ganz viel Erfolg mit deinen Büchern!