Die Reise des Karneolvogels
(hist) Fantasy
Selfpublisher
eBook und Print

Der Anfang des ersten Bandes „Der Wanderzirkus“ war sehr langatmig und ich musste mich so manches Mal zwingen weiter zu lesen. Irgendwie schaffte es Jeanette nicht so ganz mich so zu fesseln, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. Trotz allem habe ich mich durchgelesen. Es wurde zwar mit der Zeit besser und die Spannung stieg, aber es holte mich noch nicht so ganz zu 100% ab.
Nachdem ich dann mit dem 2. Band „Die Stadt der Gaukler“ begonnen habe, hatte mich Jeanette. Und ich verstand waru m das erste Buch so war wie es war. 😉 Ab Band 2 legte ich doch den eReader sehr ungern zur Seite. Auch bei Band 3 „Die Macht des Kodex“ wurde es nicht mehr anders. Endlich war Spannung pur da!
Was hat mich jetzt auf einmal so gefesselt?
Ein Blick hinter die Fassade zeigt mehr als der erste Eindruck
Die gesamte Trilogie „Der Karneolvogel“ dreht sich um 2 sehr gut situierte Mädchen – Myra Lacin und Riccarda „Riki“ Speeter. Allerdings haben sie die Näschen gestrichen voll von der gehobenen Gesellschaft und all dem damit verbundenen Gehabe, Getue und Gelüge. So kommt es wie es kommen muss und sie brechen aus. Sie verschwinden einfach aus dem Pensionat und versuchen ihr Glück bei einem Wanderzirkus – ein Traum für beide. Ob das so funktionieren wird?
Die Gemeinschaft vom Wanderzirkus kann nicht unterschiedlicher sein. Und doch bilden sie eine perfekte Gemeinschaft. Ich habe mir einfach mal Jeanette´s Personenverzeichnis aus den Büchern gemopst. 😉
Dolores del Rosario Lejos – Heilerin, Wahrsagerin und Tänzerin. „Gründungsmutter“ des Zirkus. Sie hat wirklich – so gutmütig wie sie ist – die Hosen an.
Ramiro Cardozo-Fernandez – Seiltänzer, Bodenakrobat und Artist am Vertikalseil. Hüter des Karneolvogels. Rikis Trainingspartner. Er ist irgendwie überhaupt nicht zu durchschauen.
Gregor – Jongleur. Wuchs in einem Kloster auf. (Früherer) Trainingspartner von Myra. Sowas von herzensgut!
Alarico Sardo Incantamieri – Zauberer und Messerwerfer. „Gründungsvater“ des Zirkus, auch wenn er wahrhaftig nichts Väterliches an sich hat. Ihm möchte ich nicht unbedingt real begegnen.
Felicitas del Rosario Lejos – Contorsionistin und Tochter von Dolores. Noch total grün hinter den Ohren. Aber durch ihre Art lockert sie das Ganze auf.
Ianos Catedoi – Feuerspucker und Entfesselungskünstler. Zwilling von Joff und eindeutig der freundlichere und gesprächigere der beiden. Ehemaliger Geliebter von Dolores. Einfach ein süßer Tollpatsch. *smile*
Jovu „Joff“ Catedoi – Feuerspucker und Entfesselungskünstler. Zwilling von Ianos. Schweigsam und deutlich unsympathischer als sein Bruder. Hier weiß ich garnicht so recht wie ich ihn beschreiben soll. Auf jeden Fall sind er und sein Bruder ein Herz und eine Seele – obwohl sie total unterschiedlich sind.
Urs Winterli – Clown, Musiker. Ist neben Dolores auch für das leibliche Wohl der Gaukler zuständig. Über seinen Dilekt habe ich mich immer wieder amüsiert. Versucht mal „in unserer Sprache“ zu lesen. 😉
Und die Tiere will ich auf keinen Fall vergessen ;):
Flipflip – Gregors Esel, arbeitet auch oft mit Urs zusammen.
Soraya – Dolores’ Katze
Taz – Urs’ Hund
Uri – Urs’ Äffchen
Dolores – Ianos’ Gans (Warum die Gans wohl so heißt?)
Ein bisschen lässt Jeanette in ihren Büchern das Historische durchblitzen. Aber zum Glück ganz dezent, so dass es meinen Lesespaß nicht geschmälert hat.
Mit so mancher Wendung habe ich überhaupt nicht gerechnet, was die Spannungskurve steigen ließ.
Am liebsten waren mir trotzdem die Protagonisten. Diese hat Jeanette wirklich mit sehr viel Liebe entwickelt.
Auf der #LBM18 habe ich dann mit ihr ein bisschen über ihre Bücher gefachsimpelt. Dabei erklärte ich ihr unter anderem, dass mich das 3. Cover nicht so arg vom Hocker reißt. Wie hab ich nochmal (so in etwa) gesagt? *grübl*
Das dritte Cover wirkt auf mich wie gewollt und nicht gekonnt. Die ersten beiden sind so wundervoll und fantastisch. Diese haben mich auf die Trilogie neugierig gemacht. Wobei das dritte mich überhaupt nicht anspricht. Als wenn die Designerin gewechselt hätte oder ihren Stil geändert. Anders kann ich es einfach nicht erklären.
Auch dass ich den ersten Band so zäh fand habe ich ihr nicht verschwiegen. Aber Jeanette wäre nicht Jeanette wenn sie sich nicht über meine Kritik gefreut hätte. Wir haben wirklich sehr lange philosophiert. Und das Wichtigste – sie hat mir meine Meinung nicht übel genommen. Was bei Autoren leider nicht selbstverständlich ist. Aber da hab ich bisher – 3mal auf Holz klopf – immer wieder Glück gehabt.
Liebe Jeanette, ich danke dir für diese Trilogie und bin gespannt was du dir in Zukunft noch so einfallen lassen wirst. Und vor allem ein Megadanke für das tolle Gespräch auf der #LBM18. <3
Leider kann ich aber – rein aus meiner Sicht – aufgrund des ersten Bandes nur 3 Sterne vergeben. Diese aber mit sehr viel Liebe. 😉