Ich bin zurück aus den USA, wieder auf dem Frankfurter Rhein-Main-Airport gelandet. Nach meinen Erlebnissen im Complex West bin ich froh, wieder heimatlichen Boden unter den Füßen und die schrägen Typen aus Fishkill hinter mir gelassen zu haben. Ich stelle mich zunächst in der Schlange für die Passkontrolle an. Nachdem ich das erledigt habe, muss ich noch am Gepäckband auf meinen Koffer warten. Da ich nur wenige Tage weg gewesen bin, habe ich mein Auto am Flughafen stehen lassen. Wegen meines Jetlags bin ich froh, nun einfach einsteigen und losfahren zu können, statt mich um den Zugfahrplan und Anschlussmöglichkeiten kümmern zu müssen. Leider stelle ich beim Losfahren fest, dass mein Tank fast leer ist. Daher fahre ich auf dem Heimweg an einer Tankstelle vorbei.
Es passiert als ich zum Bezahlen gehe und den Verkaufsraum der Tankstelle betrete. Vor mir steht ein Typ, dem man schon ansieht, dass mit dem nicht gut Kirschen essen ist. Er ist nicht besonders groß, sogar ein paar Zentimeter kleiner als ich, aber er hat ein unglaublich breites Kreuz. Seine gedrungene Gestalt lässt ihn wie ein Kraftpaket erscheinen. Sein Kopf ist kahlrasiert, die Hände hat er in den Jackentaschen vergraben. Mein Blick gleitet nach unten zu seinen Füßen, registriert die Springerstiefel. Der Typ ist ungeduldig, wippt auf den Zehenspitzen auf und ab. In diesem Moment kommt eine junge Frau herein. Sie ist ungefähr Anfang 20, einen halben Kopf kleiner als der Mann vor mir und zierlich. Sie trägt Jeans, ein dunkelrotes T-Shirt und darüber eine mittelblaue Fleecejacke. Ihre langen braunen Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Sie geht an allen vorbei, direkt zur Kasse, strahlt den Typ vor mir an, der jetzt als Nächster dran wäre und fragt: „Ich muss dringend zur Arbeit. Wären Sie bitte so freundlich mich vorzulassen? Ich mach auch ganz schnell.“
Mir bleibt fast das Herz stehen. Das ist Lina, und der Kerl vor mir ist ganz offensichtlich Josef. Krampfhaft überlege ich, was ich tun soll. Da dreht der Mann sich zu mir um und schüttelt den Kopf.
„Gedanken, die einmal gedacht wurden, kann man nicht mehr zurücknehmen, Lily“, zischt er mir zu. „Du weißt, dass es hier an der Tanke angefangen hat. Das Schicksal hat seinen Lauf genommen und Lina und mich mitgerissen.“
Ich erstarre, als er mich direkt anspricht. Seine Augen sind erschreckend kalt und ausdruckslos.
„Ich könnte sie vor dir warnen“, gebe ich halblaut und mit Blick auf Lina zurück. Diese steht vorne am Tresen und schäkert mit dem Kassierer, während ich genau weiß, was gerade in Josefs Kopf vor sich geht. „Vielleicht könnte ich auf diese Art das, was passiert, verhindern.“
Er grinst höhnisch. „Das glaubst du doch selbst nicht. Du hast es aufgeschrieben. Steht alles in deinem Buch. Das kannst du nicht mehr ungeschehen machen.“
Lina hat bezahlt und will mit einem fröhlichen „Vielen Dank noch einmal“ an Josef vorbei nach draußen zu ihrem Auto. Ich vertrete ihr den Weg.
„Lina“, fange ich an, aber sie legt mir die Hand auf den Arm. Ihre warmen, braunen Augen mustern mich mit einer Mischung aus Mitleid, Trotz und Resignation. „Lass es gut sein, Lily“, sagt sie zu mir. „Du kannst es nicht mehr aufhalten, geschweige denn rückgängig machen. Aber mach dir keine Vorwürfe: Es kommt so, wie es kommen muss. Du trägst nicht die Verantwortung dafür, du hast nur die Beobachterrolle.“
Ich will widersprechen, ihr klarmachen, dass ich Lily bin und nicht Jimmy, aber da ist sie schon zur Tür hinaus. Josef wirft mir noch einen triumphierenden Blick zu, ehe er bezahlt und Linas Verfolgung aufnimmt. Ich bezahle ebenfalls, verlasse den Verkaufsraum, gehe zurück zu meinem Auto. Vorerst habe ich genug von schrägen Typen und Gewalttaten. Morgen bin ich mit Silvia Augustin aus „Staub von den Sternen“ verabredet. Wir werden uns über ganz andere Themen unterhalten und ich freue mich schon sehr darauf.
Puuuh, wie gruselig! Also ich hätte Josef nie im Leben gegenüber stehen wollen. *schüttel* Ich bin nur froh, dass Lily ihren Schock soweit ganz gut verarbeitet hat. Und morgen kann sie ja zum Glück ganz gemütlich entspannen.
Warum ich so geschockt bin? Schaut mal in meine Rezi zu den Buch rein.
Eure heutige Gewinnspielfrage lautet diesmal
Welche Augenfarbe hat Lina?
Die Antwort findet ihr ruckzuck. 😉
Der heutige Gewinn …
Die Regeln
Wie jedes Gewinnspiel hat auch dieses Regeln die einzuhalten sind:
♥︎ Seit über 18 Jahre alt oder habt die Erlaubnis eurer Eltern.
♥︎ Nach Ablauf des Gewinnspiels können wir euch im Falle des Gewinns eine Email senden.
Hierfür müsstet ihr mir eure E-Mail hinterlassen. (Diese wird nach dem Versand des Gewinns wieder gelöscht.)
♥︎ Der/Die Gewinner/in erklärt sich damit einverstanden, namentlich genannt zu werden.
♥︎ Der/Die Gewinner/in hat eine Woche Zeit, sich bei mir zu melden, anderenfalls wird neu verlost.
♥︎ Wir übernehmen keine Haftung und es gibt keinen Ersatz falls das Paket verloren geht.
♥︎ Der Gewinn wird nicht bar ausgezahlt.
♥︎ Das Gewinnspiel endet 27.05.2015 um 24:00Uhr. Die “Offenbarung” wird es auch zeitnah geben.
♥︎ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.