Lily´s Besuch bei Matthew und Will
Complex West – Ich bin Gott
Ich bin mit dem Fahrstuhl vom zweiten in den sechsten Stock gefahren. Die Hausflure im Inneren des Complex West sind zwar sauber, aber an Schlichtheit kaum zu überbieten. Die Wände bestehen aus grauem nacktem Beton, der Boden hat einen robusten Belag. Es riecht nach Putzmitteln und menschlichem Schweiß. Unwillkürlich muss ich an ein Militärgebäude denken und das passt ja auch haargenau zu den beiden Männern, die ich als Nächstes besuchen werde. Ein bisschen mulmig ist mir schon, als ich die Klingel neben der Tür zum Apartment Nummer 62 drücke. Hier wohnt Matthew Donaldson mit seinem Ziehsohn William Carter. Die beiden sind ein ganz anderes Kaliber als Harold Forrester. Sie sind gewalttätig und brandgefährlich – und sie sind zu zweit.
Natürlich ist es Will, der mir die Tür öffnet. Er bleibt im Eingang stehen und mustert mich gründlich von oben bis unten. „Ist sie das?“, höre ich Matts herrische Stimme aus dem Inneren der Wohnung rufen. „Ich glaube schon“, antwortet Will, rührt sich aber immer noch nicht vom Fleck. „Dann lass sie rein“, befiehlt Matt. Will gehorcht sofort, tritt einen Schritt zur Seite und lässt mich eintreten.
Matt sitzt im Rollstuhl, hat mir den Rücken zugewandt und schaut aus dem Fenster, als ich das Wohnzimmer betrete.
„Hallo, Matt“, begrüße ich ihn betont fröhlich, obwohl mir das Herz bis zum Hals hinauf schlägt. Ich bemerke wie Will hinter mir erschrocken die Luft anhält. Matt fährt herum, seine Augen blitzen zornig. „Für dich immer noch Mr. Donaldson“, schnauzt er mich an.
„Wie du willst“, gebe ich mich wesentlich gelassener als ich bin. „Dann eben hallo, Mr. Donaldson. Darf ich mich setzen?“ Ohne eine Antwort abzuwarten gehe ich zur Couch und lasse mich darauf nieder.
„Ich hasse Frauen, die ihren Platz nicht kennen“, lässt Matthew mich wissen
„Und ich hasse unhöfliche Menschen, egal ob Männer oder Frauen“, gebe ich zurück.
Er ist zu verblüfft um weiter zornig zu sein. Er mustert mich lange und intensiv, dann fängt es an, um seine Mundwinkel zu zucken. „Will, biete unserem Gast etwas zu trinken an“, weist er seinen Ziehsohn an, ohne mich aus den Augen zu lassen.
„Oh, äh“, stammelt Will. „Möchten Sie vielleicht was trinken?“
„Ein Glas Wasser wäre prima, danke“, gebe ich zur Antwort.
Als Will sich daraufhin in der Küche zu schaffen macht, grinst Matt mich offen an. „Du erinnerst mich an sie, weißt du?“, bemerkt er. Seine Ex-Frau Laurie kann er damit nicht meinen, denn die hat sich ihm stets gefügt, ihm nie widersprochen. Jedenfalls, solange er in der Nähe war. Aber wen meint er dann? An wen erinnere ich ihn? Nach kurzem Überlegen dämmert es mir.
„Ach so, du meinst Liz Gillespie. Richtig?“
„Ja“, bestätigt er und lächelt bei der Erinnerung. „Genau die meine ich. Du redest ähnlich unverschämt daher wie sie.“
„Das ist kein Wunder“, entgegne ich, nun ebenfalls grinsend, „denn schließlich habe ich Liz erfunden.“
Damit ist das Eis gebrochen. Matt gibt sich bei Weitem nicht mehr so zugeknöpft. Wir plaudern über Liz, ihre Tarot-Karten, die Reha-Klinik. Schließlich kommen wir sogar auf das zu sprechen, was Matt für seine ‚Aufgabe‘ hält. „Es ist nicht immer leicht“, behauptet er. „Aber einer muss es ja tun.“ Ich bin mir nicht sicher, ob er damit recht hat, dennoch wage ich es nicht, ihm zu widersprechen.
Erst als ich – noch etwas später – schließlich aufbreche, erkundige ich mich scheinheilig: „Hast du eigentlich keine Angst davor, dass du eines Tages erwischt werden könntest?“
„Nein“, erwidert er lachend, „ich bin viel schlauer als die Cops. Die erwischen mich nicht.“ Dann hört er auf zu lachen und mustert mich misstrauisch. „Lass dir bloß nicht einfallen, mir eine Falle zu stellen, Lily!“, warnt er mich. „Das würde ich dir sehr übel nehmen.“
„Nein, nein“, beeile ich mich zu versichern. „Ich werde dir keine Falle stellen.“ Dann verabschiede ich mich von den beiden, verlasse ihre Wohnung und kurz darauf auch den Complex West. Erst als ich wieder unten auf der Straße stehe, grinse ich in mich hinein. „Wenigstens jetzt noch nicht, Matt“, murmele ich vor mich hin. Aber zunächst einmal wird es nun Zeit für mich, nach Deutschland zurückzukehren.
Wie jetzt. Sollte es etwa eine Fortsetzung von „Ich bin Gott“ geben? *grübl*
Also ich bin ja ganz froh, dass Lily auch diese Beiden übernommen hat. Mich hätten da keine 10 Pferde in den Complex West gebracht.
Auch hier könnt ihr wieder ein bisschen mehr über das Buch erfahren. Ein Klick genügt. 😉
Und hier noch eure heutige Gewinnfrage:
Wie heißt Matthew Donaldsons Ziehsohn mit Vor- und Nachnamen?
Na, habt ihr genau mitgelesen? Dann dürfte euch die Antwort ja nicht schwerfallen. 😉
Der heutige Gewinn …
Die Regeln
Wie jedes Gewinnspiel hat auch dieses Regeln die einzuhalten sind:
♥︎ Seit über 18 Jahre alt oder habt die Erlaubnis eurer Eltern.
♥︎ Nach Ablauf des Gewinnspiels können wir euch im Falle des Gewinns eine Email senden.
Hierfür müsstet ihr mir eure E-Mail hinterlassen. (Diese wird nach dem Versand des Gewinns wieder gelöscht.)
♥︎ Der/Die Gewinner/in erklärt sich damit einverstanden, namentlich genannt zu werden.
♥︎ Der/Die Gewinner/in hat eine Woche Zeit, sich bei mir zu melden, anderenfalls wird neu verlost.
♥︎ Wir übernehmen keine Haftung und es gibt keinen Ersatz falls das Paket verloren geht.
♥︎ Der Gewinn wird nicht bar ausgezahlt.
♥︎ Das Gewinnspiel endet 27.05.2015 um 24:00Uhr. Die “Offenbarung” wird es auch zeitnah geben.
♥︎ Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.