Nachdem ich vor einigen Tagen die Rezension zu Jenny Seidel´s Fantasy-Roman „Evelyn Miller – Gesucht“ – der Auftakt einer Trilogie – geschrieben habe, möchte ich euch heute mal Jenny näher vorstellen.
Da wir beiden mittlerweile einen sehr lieben Kontakt pflegen, lief das Interview ganz einfach und locker per Chat ab. *smile*
Erzähl doch bitte erst einmal wer du bist und was du machst.
Ich heiße Jenny Seidel, bin 20 Jahre alt, Schülerin der 12. Klasse eines beruflichen Gymnasiums mit Fachrichtung Wirtschaft und lebe mit meinem Sohn und seinem lieben Papa zusammen in der kleinen Stadt Aue im Erzgebirge.
Wolltest du schon immer Autor werden und wenn nicht, was wäre dein Traumberuf gewesen?
Ich hatte nie vor, Autorin zu werden, zumindest nicht hauptberuflich. Seit ich lesen und schreiben lernte, haben mich Bücher fasziniert und bald begann ich, auch eigene kleine Geschichten zu erfinden.
Als ich noch jünger war, träumte ich immer davon, Kindergärtnerin zu werden. Nach einem Praktikum wurde mir aber klar, dass ich lieber einen Bürojob möchte (ein Hoch auf die Kindergärtnerinnen da draußen! ^^). Mit meinem Zwerg habe ich auch schon genug zu kämpfen ;) Mein Traumberuf ist der der Steuerfachangestellten, was ich nicht zuletzt dem Wirtschaftsunterricht meiner Schule zu verdanken habe.
Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen, ein Buch zu schreiben bzw. sogar eine ganze Trilogie?
Eine Freundin von mir schrieb an einer Geschichte und las sie mir vor. Das gab für mich den Anstoß, es auch einmal zu versuchen. Herausgekommen sind ein paar kleinere Geschichten, dann die erste längere namens „Millys Welt“, die ich aber im Nachhinein nicht gut fand. Eine kleine Randfigur, die nur ein paar Mal in „Millys Welt“ erwähnt wurde, war Evelyn Miller. 🙂
Hat der Name „Evelyn Miller“ für dich irgend eine besondere Bedeutung? Oder wie bist du auf den gekommen?
Der Vorname ist aus dem angefangenen Manuskript meiner Freundin, die auch optisch als Vorbild für Evelyn gilt. Der Nachname ist aus meinem damaligen Englischbuch, wie zum Beispiel auch der Name Henry Harper. ^^
Wo schreibst du am liebsten?
Ich schreibe am liebsten mit dem Laptop am Schreibtisch (so ziemlich die langweiligste Position überhaupt ^^). Viele Plätze habe ich schon ausprobiert – am Couchtisch, im Bett, auf dem Boden – aber nirgendwo komm ich so richtig „rein“ wie am Schreibtisch. Außerdem kann ich nur mit dem Laptop schreiben, an keinem anderen Gerät.
Wie kommen deine Ideen, Charaktere und Geschichten zu dir?
Sie schwirren mir im Kopf herum und nerven mich, bis ich sie niedergeschrieben habe.
Die meisten Ideen kommen mir, wenn ich gerade absolut nichts zum Notizen machen da habe, sprich beim Aufwaschen (beim Putzen generell), unterwegs oder abends, kurz vorm Einschlafen.
Wie lange hast du für deinen ersten Teil „Evelyn Miller – Gesucht“ gebraucht?
Die Erstfassung schrieb ich von Ende September 2009 bis Januar 2010, an der Zweitfassung habe ich von Anfang 2012 bis Mai 2013 gearbeitet. Die Überarbeitung der Zweitfassung hat in etwa 2 Monate gedauert.
Wieviel von dir selber steckt in deinen Charakteren?
Ich denke, Evelyn hat viel von mir, zum Beispiel ihre Art, auf Situationen zu reagieren.
Legst du dir Charakterprofile an oder entstehen deine Charaktere quasi beim Schreiben von alleine?
Ich wünsche mir manchmal, ich hätte Charakterprofile, denn es gibt Momente, da bin ich mir absolut nicht sicher, ob ich eine Figur schon eingehend beschrieben habe und vor allem wie. 🙂
Du bittest gerne mal im Internet um Hilfe. Wie wichtig sind Dir Bekanntschaften im Internet für deine Arbeit als Autorin?
Ich suche regelmäßig Testleser für mein Buch, damit ich mich durch Kritik weiterentwickeln kann. Natürlich bekommt man Feedback aus dem Freundeskreis, doch (leider) meist nur gutes. Sachliche Kritik ist beim Schreiben unabdingbar und deshalb möchte ich genau die.
Ich finde Bekanntschaften im Internet, auch zu anderen Autoren, sehr wichtig für mich und meine Bücher.
Du bist ja nun auch noch Mama und Abiturientin. Wie schaffst du das alles und kannst so ganz nebenher noch ein Buch schreiben?
Meine „Antwort aus dem Bauch heraus“ auf diese Frage wäre: Gar nicht. 🙂
Ich habe abends ab ca. 21 Uhr freie Zeit, da mein Sohnemann dann im Bett liegt. Da ich selten vor 23 Uhr ins Bett gehe, bleiben mir also jeden Abend (am Wochenende etwas mehr) 2 Stunden Zeit für Hausaufgaben, Hobbies (ich liebe Stricken und Häkeln), Videospiele und eben zum Schreiben.
In den Ferien komme ich glücklicherweise etwas mehr dazu.
Was sagen deine Mitschüler und Familie zu deinem Talent?
Die, die das Buch schon gelesen haben, finden es gut und unterstützen mich. Ich dränge mich aber nicht auf oder zwinge Leute dazu, es zu lesen. Daher haben nur wenige meiner Mitschüler „Gesucht“ gelesen und das finde ich richtig so.
In meiner Familie ist es nicht anders – ich zwinge niemanden (außer meine Mutti :D) zum Lesen.
Bis auf ein paar Ausnahmen sieht es aber generell niemand mehr als etwas so Besonderes an, ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen. Bei der Selfpublisher-Entwicklung heutzutage ist das auch kein Wunder ^^. Ich finde es ist einfach ein Hobby wie jedes andere, nur benötigt es mehr Zeit und vor allem Herzblut, um ein schönes Ergebnis zu erzielen.
Hast du schon neue Ideen bzw. neue Bücher geplant?
Im Moment beschäftige ich mich nur mit den zwei weiteren Teilen meiner Trilogie. Ich habe auch schon überlegt, danach vielleicht eine Art Spin Off mit anderen Charakteren in der Welt der Gestaltwandler zu schreiben.
Na da bin ich schon riesig gespannt mit was du mich und deine Leser überraschen wirst. Danke für das tolle Interview und weiterhin sehr viel Erfolg!
Dankeschön.
Wenn ihr noch mir von ihr sehen und lesen wollt, dann schaut doch mal bei ihr im „Wandlerzentrum“ vorbei. Oder auf ihrer Facebook-Autorenseite. 😉
Ich hoffe ihr fandet das Interview genauso spannend wie ich.